Wilhelm Olbers Focke an Ernst Haeckel, Bremen, 20. Juni 1888
Bremen 20 Juni 88.
Lieber Freund!
Nachdem ich im vorigen Jahre gehofft hatte, ich würde Dich in Jena antreffen können, habe ich mir nach der Vereitelung dieser Aussichten vorgenommen, die nächste Gelegenheit zu einem abermaligen Versuche zu benutzen. Ich beabsichtige, jetzt in die Schweiz zu reisen, würde aber bei der Rückkehr einen Tag Aufenthalt in Jena einschieben, wenn ich hoffen kann, Dich dann zu treffen. Ich denke dann etwa am 8 Juli in Jena zu sein. Ich bitte mir mit wenigen Worten nach Kurhaus – Davos Platz – Schweiz zu schreiben, ob ich Dir dann gelegen komme. ||
Mir geht es im allgemeinen gut und hoffe ich, daß bei Dir dasselbe der Fall sein wird. Es würde mich sehr freuen, wenn ich nun nächstens einmal mit Dir alte Erinnerungen auffrischen und zugleich einen Blick in Dein jetziges Leben thun könnte.
Mit herzlichen Grüßen und in alter Freundschaft
Dein W. O. Focke.