Focke, Wilhelm Olbers

Wilhelm Olbers Focke an Ernst Haeckel, Bremen, 10. August 1862

Bremen, d. 10ten Aug.1862.

Lieber Freund!

Heute wirst Du auf der Reise nach Berlin begriffen sein und damit beginnen die Tage, zu welchen mich Deine herzliche Einladung ruft. Gern folgte ich ihr schon heute, aber einige Kranke aus meiner nicht eben umfangreichen „besseren Praxis“ sträuben sich noch dagegen gesund zu werden, obgleich ich ihre Genesung schon während der ganzen vorigen Woche sehnsüchtig erwartet habe. Natürlich möchte ich den Erfolg meiner Bemühungen ungern Andern überlassen. Mittwoch hoffe ich mich indeß loszureißen und würde, falls Dies gelingt, Donnerstag Morgen in Berlin eintreffen. Uebrigens ist es nicht unwahrscheinlich, daß ich mich erst Donnerstag zur Abreise entschließe, also Freitag anlange. Ich wollte, daß ich erst im Wagen säße; ich freue mich gar zu sehr auf die Tage in Berlin. Allmers will ja nicht kommen, was mir || sehr leid thut; um so mehr fühle ich mich jedoch verpflichtet als einziger Abgeordneter für Husterloh und Krekelborn an dem Feste theilzunehmen, und zwar nicht nur mit ganzem Herzen sondern auch in selbsteigner Person.

Sonst weiß ich meinem vorigen Schreiben Nichts hinzuzufügen, da ich Dicha ja binnen wenigen Tagen zu sehen hoffe. Also sei glückselig und genieße die schönen Tage! Möglichst bald eile ich zu Dir, Empfiehl mich vorläufig den Deinigen.

In alter Freundschaft

Dein W.O. Focke.

a eingef. mit Einfügungszeichen: Dich

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
10.08.1862
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 1835
ID
1835