[Vorgedrucktes Schreiben:]
Berlin SW., Ritterstrasse 82, im Juni 1880.
Indem wir uns erlauben, Ew. Hochwolgeboren das Programm der Deutschen Litteraturzeitung und die Bedingungen der Mitarbeiterschaft zuzuschicken, knüpfen wir daran die ergebene Anfrage, ob wir hoffen dürfen, Ew. Hochwolgeboren unter diejenigen zählen zu können, welche unserm Unternehmen tätige Mithilfe zuwenden. Wir bemerken, dass dasselbe an der hiesigen Universität angeregt worden ist und u. A. schon jetzt von Mitgliedern der Universitäten Berlin, Bonn., Breslau, Erlangen, Graz, Greifswald, Strasburg, Tübingen, Wien freundliche Unterstützung gefunden hat.
Wir ersuchen Ew. Hochwolgeboren, uns gefälligst mitteilen zu wollen, ob Sie uns gestatten, Ihnen Rezensionsexemplare zu senden, bitten ferner, eventuell uns anzugeben, ob Ihnen etwa die Lieferung von Referaten über bestimmte Gebiete Ihres Faches besonders genehm wäre.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Redaction
der
Deutschen Litteraturzeitung.
Dr. Max Roediger.
[hs. Beischrift:]
Ich erfülle sehr gern den Wunsch des mir persönlich befreundeten Redacteurs, Dich, lieber Freund, um die Theilnahme an dem neuen Unternehmen zu bitten. Wolltest Du z. B. meine Mexicanerinnen mit einigen Zeilen berühren, so würden er und ich das mit Freuden begrüßen.
Mit Deinem Neffen haben wir bis jetzt noch kein Glück gehabt. Verfehlter Besuch u. dito Einladung, welche letztere in der nächsten Zeit repetirt werden soll.
Besten Gruß.
Dein
Oscar Schmidt
Herrn Prof Haeckel
Jena