Schultze, Max

Max Schultze an Ernst Haeckel, Bonn, 29. Dezember 1862

Bonn 29 December 1862.

Lieber Haeckel!

Da ich höre, daß Sie in Berlin sind erlaube ich mir Ihnen einen Gruß in Ihr väterliches Haus zu senden, der wie Ihnen ebenso natürlich Ihrer Frau und Ihren verehrten Eltern gilt. Ich hoffte längst einen Brief von Ihnen zu bekommen, aber die Flittermonate lassen Ihnen wohl keine Zeit für Ihre Freunde. Inliegend ein Stück Cölnische Zeitung No 360 vom heutigen Datum, mit einer Notiz über Ihr Werk, das ich jetzt durch Reimer’s uneigennützige Liebenswürdigkeit colorirt besitze, wo es denn noch viel strahlender wirkt als vorher. || Schreiben Sie mir doch wie Berlin aussieht wen Sie sprechen, auch ob Zenker noch lebt, von dem ich eine Ewigkeit Nichts hörte. Kühne macht jetzt großartig in Protoplasma, Myomyceten, wie er schrieb. Darüber bin ich sehr erfreut. Ueber meine nächste Arbeit, die jetzt im Druck ist, werden Sie lachen, sie ist allerdings mehr mineralogisch als biologisch – ist aber doch ordentliche Naturforschung wie ich meine. Uebrigens weiß ich noch gar nicht ob Sie meine Nasenarbeit empfingen Sie Undankbarer!

In Eile Prosit Neujahr!

Ihr

Max Schultze. ||

Nach Schrift Der Witwe Müller’s, welche a in Cöln wohnt, habe ich durch Uebersendung Ihres Werkes zur Ansicht eine große Freude gemacht.

a gestr.: ich

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
29.12.1862
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 16495
ID
16495