Heinrich Frey an Ernst Haeckel, Zürich, 19. April 1872

Zürich 19 April 72.

Lieber College!

Es sind Jahre verflossen, seit dem Sie in Zürich waren & ich denke noch immer mit Vergnügen Ihres Besuchs. Er fiel damals in eine schwere Zeit Ihres Lebens. Später hat sich das dann Alles wieder besser & glücklicher gestaltet.

Bitte, geben Sie mir umgehend einige Notizen über Frankenhäuser. Es ist unser Lehrstuhl der Geburtshülfe verwaist & es war neben Andern auch von ihm die Rede. Wie ist der Mann? welches sind seine Lehrerbefähigungen? Ist er Practiker? in genügendem Maaße? Ist er jüdischer Abkunft? (für mich ist dieses keine Frage, wohl aber für manche meiner Collegen). Die hiesige Stellung ist bei einer fast sicheren großen Privatpraxis (wenn der Mann anders ein praktischer Arzt) eine glänzende.

Schreiben Sie mir also, lieber Häckel, baldigst einige Zeilen & bemerken Sie, ob sie für mich allein oder auch für Andere bestimmt sind. Legen Sie letztere Antwort in einen Separat-Blättchen ein.

Herzliche Grüße an Sie, an Ihre mir unbekannte Frau & an Dohrn.

Ihr treu ergebener

H. Frey.

Brief Metadaten

ID
1627
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Schweiz
Entstehungsland zeitgenössisch
Schweiz
Datierung
19.04.1872
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
1
Umfang Blätter
1
Format
13,5 x 21,0 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 1627
Zitiervorlage
Frey, Heinrich an Haeckel, Ernst; Zürich; 19.04.1872; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_1627