Johannes Weber an Ernst Haeckel, Kempen, 30. Dezember 1906
Kempen i/Posen, 30. December | 1906.
Hochzuverehrender Herr Geheime Hofrat und Herr Professor!
Es drängt mich, hochverdienter Herr, mich einmal wieder unter Ihre Gratulanten zu mischen und Ihnen gelegentlich des Jahreswechsels von neuem meine herzlichsten Glückwünsche darzubringen. Mögen Sie, das wünschen mit mir gewiss Tausende und Abertausende denkende Menschen noch recht lange zur Aufklärung und zur Verbreitung der Wahrheit in Gesundheit und Frische tätig sein können und mögen Sie die monistische Weltanschauung, mit der ich schon durch Sie selbst sowohl als durch Ihren allzufrüh verblichenen geistesverwandten Freund und Kollegen August Schleicher || in Jena bekannt geworden bin, noch bei Ungezählten Eingang finden sehen!
Mich Ihnen auf das Beste empfehlend habe ich die Ehre zu zeichnen und zu sein
In aufrichtigster Verehrung
Euer Hochwohlgeboren
ganz ergebener
Johannes Weber,
Gymnasial-Oberlehrer u. Professor.