München. 13. August 1915
Herzogparkstraße 2
Sehr verehrter Meister
Se. Exellenz [!]
Besten Dank für Ihre lieben Zeilen, ich habe es sehr und aufrichtig bedauert, daß Sie mit Ihrem Befinden nicht zufrieden sind, kann es Ihnen ja nachfühlen, daß der Tod Ihrer lieben Gattin, mit welcher Sie so selten lange vereint und Freud und Leid getheilt haben Ihnen sehr nahe ging und Sie hochgeehrter Herr in Ihren Jahren ganz besonders fühlen.
Ich freue mich, mal Ihr || Museum in Jena, bei meiner gelegentlichen Fahrt nach dort zu sehen, und mein Bildniß von Ihnen überreichen zu können.
Wollen wir hoffen, daß dieser furchtbare Krieg bald zu Ende ist und daß die Kultur in Deutschland so siegt, man endlich mit dieser blödsinnigen Ausländerei aufhört.
Es ist damit wirklich schwer bei uns gesündigt worden.
Mit besonderer Hochachtung und Verehrung ||
verbleibe ich Ew. Exellenz
ergebenster
Anton Schöner
Kunstmaler