Max Fürbringer an Ernst Haeckel, Heidelberg, 20. April 1906
Herrn Professor Ernst Haeckel. |
Jena. ||
Lieber und hochverehrter Freund!
Mit lebhafter Anteilnahme empfing ich Deinen lieben Brief. Ich fühle Dir nach und begreife vollkommen Dein Empfinden und die momentane Unmöglichkeit auszuführen, was Du unter besseren Verhältnissen so gern getan hättest. Doch geht es bergauf, und das freut uns herzlichst. – Bei uns steht es schlecht und die bevorstehende Feier, der ich mich ja leider nicht entziehen kann, steht wie ein unüberwindlicher Berg vor mir. Das erste Mal wieder, dass ich seit unserem Verlust wieder die Öffentlichkeit sehe, der ich für immer fern bleiben möchte. Die Familie Gegenbaur habe ich seit 1¼ Jahren nicht gesehen; ich werde ihr Dein Bedauern ausrichten. Deinen Brief sende ich Braus zu.
Herzliche Grüsse und Wünsche Euch allen
Dein
M Fürbringer.
Heidelberg, 20.4.06.