Alexander Sokolowsky an Ernst Haeckel, Hamburg, 9. September 1911
ZOOLOGISCHE GESELLSCHAFT
HAMBURG.
HAMBURG, 36, DEN 9. September 1911
Hochverehrter Herr Geheimrat!
Mit grossem Bedauern habe ich seiner Zeit von Ihrem Unfall gehört und tut es mir ausserordentlich leid, dass Sie am Monistenkongress in Hamburg nicht teilnehmen konnten. Ich hatte mich so sehr darauf gefreut, Sie in unserem Zoologischen Garten umherzuführen. Frau Klentze bestellte mir Grüsse von Ihnen, die ich auf das herzlichste erwidere.
Ich bedauere sehr, dass ich mich morgen der Jenafahrt der Monisten nicht anschliessen kann, da unser Director verreist ist und ich allein || hier die Directionsgeschäfte erledigen muss. Ich nehme daher brieflich die Gelegenheit, um Ihnen für den vortrefflichen Verlauf des Monistenkongresses meine Glückwünsche zu senden. Dieser Erfolg hat der Sache der freien Forschung und freien Weltanschauung grosse Dienste geleistet. Hoffentlich sind diese von recht fortwirkender langer Dauer.
Indem ich Ihnen von Herzen gute baldige Genesung wünsche, verbleibe ich mit herzlichen Grüssen, auch von meiner Frau und Tochter, stets
Ihr Sie hochverehrender Schüler
Alexander Sokolowsky.