Eduard Strasburger an Ernst Haeckel, Antibes , 6. April 1910

Hotel du Cap d‘Antibes

Antibes A. M.

d. 6.IV.10

Lieber Freund!

Es freut mich dass Du Dich in der Villa Stella wohlfühlst. Das will was sagen, bei dem Hundewetter das nunmehr seit 10 Tagen herrscht! Mir bekommt dieses Wetter selbstverständlich nicht, und verliere ich die Hoffnung meinen Katarrh wieder loszuwerden. Es sieht fast so aus, || als sollte es so weiter endlos fortregnen. Unter solchen Umständen ist es schwer Pläne zu machen. Nach eingehender Überlegung des Inhalts Deiner Zeilen, bin ich immerhin zu folgendem Entschluss gelangt. Am ersten, schönen Tage, wir wollen einmal sagen: nach dem Freitag, begebe ich mich des Nachmittags nach Mentone und fahre mit der Tram nach Villa Stella. In Deinen Excursions-Plänen || lasse Dich dadurch nicht stören, um so mehrmals ich mich eben nach dem Wetter richten will. Ich bitte Dich nur mir auf einer Postkarte gleich mitzutheilen, ob ich in Villa Stella entsprechende Unterkunft finden kann. Die Zimmer Deiner Villa werden doch wohl auch in irgend welcher Weise heizbar sein, im Falle die Temperatur noch mehr sinkt. Meine Sachen würde ich auf dem Bahnhof lassen, wo die Frau Wirtin wohl den Auftrag geben könnte, sie abzuholen. So bleiben wir einige Tage zusammen, worauf ich mich herzlich freue. Bei dem unsicheren Wetter das in diesem Frühjahr hier herrscht, halte ich den Plan Dich in Mentone aufzusuchen, für besser, als jenen Dich nach le Trayas zu lenken.

Inzwischen mit herzlichsten Grüssen in alter Freundschaft

Dein

E. Strasburger

Brief Metadaten

ID
12772
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Antibes
Entstehungsland aktuell
Frankreich
Entstehungsland zeitgenössisch
Frankreich
Datierung
06.04.1910
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
4
Umfang Blätter
2
Format
13,7 x 18,2 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 12772
Zitiervorlage
Strasburger, Eduard an Haeckel, Ernst; Antibes; 06.04.1910; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_12772