Joseph Fritz Zalisz an Ernst Haeckel, 10. Januar 1914
Leipzig, den 10. Jan. 14.
Sehr geehrter Herr Professor!
Wieder einmal erlaube ich mir Ihnen mit einer kleinen Bitte näher zu treten. –
Ich weiß nicht ob Sie sich noch meines Besuches am 22. a Dez. 1913 erinnern werden. Damals hatten Sie die Güte mir einige photogr. Aufnahmen von Ihnen vorzulegen. Hierbei gefiel mir besonders das Bild mit Vorderansicht in der Laube – mit Hut; von welchem Sie mir freundl. zusagten bei dem Photogr. nachzufragen ob die Platte noch vorhanden. Ich nehme an, daß Sie die Ereigniße der letzten Zeit nicht an solche Sachen denken ließ und erlaube mir somit höflichst die Bitteb an Sie zu richten: mir doch Mitteilung darüber zukommen zu lassen, zumal es mein sehnlichster Wunsch ist das Bild an jenem bedeutungsvollen 16. Febr. in meinem Besitze zu wissen, da ich mit der Leipziger Künstlerkolonie an jenem Tage Ihnen zu Ehren, eine Feier in engerem Kreise plane und bei dieser sollte dann das bewußte Bild eine Ehrenrolle spielen! –
Gleichzeitig übersende ich Ihnen einen besseren Abzug von jener Kaltnadel-Radierung die
c ich Ihnen schon früher einmal zukommen ließ.
Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlergehen verbleibe ich in aller Hochachtung
Ihre ergebener
J. Fritz Zalisz.
a gestr.: J; b eingef.: d. B.; c gestr.: Ich