Joseph Fritz Zalisz an Ernst Haeckel, 21. Mai 1913
Leipzig. den 21.5.1913
Hochgeehrtester Herr Professor!
Im Besitze Ihres werten Briefes, erlaube ich mir hiermit Ihnen meinen herzlichsten Dank auszusprechen für die Karte mit Ihrem werten Bildnis, womit Sie mir eine große Freude bereiteten. –
Leider hat sich die Herstellung der Abzüge etwas verspätet, da ich das Ex-libris in Holz geschnitten habe und so gezwungen war sie mit der Hand herzustellen. –
Ferner erlaube ich mir Sie darauf aufmerksam zu machen, daß ich die Hälfte der Abzüge auf ganz dünnes Japanpapier gedruckt habe, da ich die Beobachtung machte daß diese – farbig unterlegt – sich sehr reizend ausnehmen.
Was den Preiß anbelangt so bin ich schon mehr als zufrieden damit Ihnen verehrter Meister eine kleine Freude damit bereitet zu haben. ||
Wenn auch unser großer Goethe die Worte für uns Maler geprägt zu haben scheint:
„Ach an der Erde Brust sind wir zum leiden da“,
so versuchen wir doch unsere Ideale in Ehren zu halten. Das würde mit anderen Worten heißen:
Arbeiten die dem Idealismus geweiht sind, können nicht mit Geld beglichen werden;
und so verbleibe ich
Euer hochwohlgeboren
dankbarster und gehorsamster
J. Fritz Zalisz.
Leipzig Marschnerstr. 4
Ich werde auch fernerhin gern bereit seina Ihnen wenn erwünscht weitere Abzüge zur Verfügung zu stellen. –
a irrtüml.: Sein