Joseph Fritz Zalisz an Ernst Haeckel, Leipzig, 15. Juli 1913
Leipzig, den 15.7.1913.
Sehr geehrter Herr Professor!
Hiermit erlaube ich mir Ihnen eine meiner neuesten Arbeiten zuzusenden. –
Sie soll, was ich hier besonders hervorheben möchte, ein kleiner Vorläufer einer Radierungsfolge sein, welchea Ihre, von Ihnen vertretenen, Deszendenztheorie als Grundlage haben soll. Zwar zwingen mich meine finanziellen Verhältnise [!] diese Arbeiten noch in den Hintergrund zu stellen, doch hoffe ich, mich im Jahre 1914 eingehend damit beschäftigen zu können. –
Sie werden sich wundern warum ich dies Blatt so satyrisch aufgefasst habe.
Auch dies hat seine Gründe. Ich versuche damit mich auch dem feindlichen Lager zu nähern und interessant zu machen, um dann Schritt für Schritt den ernsten, heiß umstrittenen Boden der Deszendenztheorie für sie zu gewinnen. –
Eine kleine Bitte, Herr Professor, erlaube ich mir || noch mit diesem Schreiben zu verbinden: Würden Sie die große Güte haben, falls Ihnen meine Arbeit gefallen sollte, und mich dem deutschen Monistenbunde empfehlen? Vielleicht könnte ich dann einige von den Handdrücken des Blattes „Vergleichende Anatomie“ verkaufen, und ich wäre dann in der Lage den schon genannten Radier-Zyklus schon eher zu beginnen. –
In der Hoffnung Ihnen mit diesem Blatte eine kleine Freude bereitet zu haben verbleibe ich
Ihre ergebener und dankbarer
J. Fritz Zalisz, pinx.
Leipzig, Marschnerstr. 4. r.
Sind die Abzüge des Ex-libris (gut und) zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen?
a korr. aus: welcher