Joseph Fritz Zalisz an Ernst Haeckel, Im Feld, 13. Februar 1916
Im Feld, 13. II. 16.
Sehr geehrter Herr Prof.!
Zu dem historischen Tage Ihres Geburtstages meine besten Wünsche, vor allem daß unser lieber Meister noch recht lange in unserer Mitte verweile.
Von W. Bloßfeldt bekam ich Ihr neuestes Werk Ihres unermüdlichen Geistes
übersandt, was mir noch unbekannt war, da war die Freude groß und erlaube mir, Ihnen auch im Namen vieler meiner Kameraden für die „Ewigkeit“ zu danken.||
Wie gern hätte ich Ihnen auch dieses Jahr mit einer Radierung eine kl. Freude bereitet aber – die schreckliche Gegenwart.
Die Eindrücke sind so gewaltiger Natur daß ich sie künstlerisch nicht zu verwerten vermag (vorläufig) haltlos gleiten sie vorüber. Eine große Freude habe ich im Feld erleben dürfen (auf die ich am wenigsten vorbereitet war) daß der monistische Gedanke auch hier noch lebt, ja ich möchte sagen, daß er || geradezu köstliche Früchte trägt.
Mit monistischem Gruß und Wünschen für Ihr Wohlergehen verbleibe ich
Ihr dankbarer.
J. Fritz Zalisz,