Bertha Baronin von Suttner-Kinsky an Ernst Haeckel, Wien, [zwischen Ende Juni 1905 und Anfang August 1905]
Wien, Zedlitzgasse No 7.
Sehr verehrter Herr Professor
Darf ich Sie um einen freundschaftlich-collegialen Dienst bitten?
Mein Verleger beabsichtigt eine Volksausgabe meines Romans „Die Waffen nieder“ zu veranstalten. Ich soll meine Bedingungen formulieren und es würde mir hierbei eine sehr wichtige Richtschnur abgeben, || wenn Sie die Güte hätten mir mitzuteilen, in welcher Form Ihr Verleger die billige Ausgabe der „Welträthsel“ mit Ihnen abgemacht hat. Natürlich wäre auf so grossen Umsatz bei meinem Buche nicht zu rechnen, aber Ihre gefällige Auskunft würde mir doch eine Scala ergeben, um danach in gebührendem Abstand, meine Forderung zu beziffern. Der Verlag || mutet mir nämlich zu, auf jegliches Honorar zu verzichten, was ich nicht billig finde.
In hoher Verehrung
Ihre ergebene
Bertha v. Suttner