EMIL STRAUSS IN BONNVERLAGSBUCHHANDLUNG UND GROSS-ANTIQUARIAT.
BONN, DEN 31. Oktober 1898
POPPELSDORFER ALLEE 40A.
Sehr geehrter Herr Hofrath Haeckel!
Ihre beiden werthen Sendungen habe ich erhalten und das Manuskript sofort an Pierer geschickt mit der Weisung, er solle Alles daran setzen, daß die Brochüre bis spätestens am 15. November in Leipzig zur Ausgabe gelange. Das wird sich machen lassen, muß auch geschehen, weil sonst die intensive Verbreitung des Vortrags durch den Buchhandel unter dem denselben später ausschließlich in Anspruch nehmenden Weihnachtsgeschäfte leiden würde. Immerhin möchte ich wünschen, daß die Correcturen stets durch meine Hände gehen (nicht direct an die Druckerei) damit ich in den Fortgang der Herstellung stets Einblick habe, der entstehende || Zeitverlust dabei ist nur unwesentlich.
Die Ausstattung wird sich ganz der des „Monismus“ anschließen, der Umschlag ebenfalls die Anzeige Ihrer Schriften enthalten. Sie sind wohl damit einverstanden, daß von vorneherein die 1. & 2. Auflage à 1000 Exemplare zusammen gedruckt werden?
Ich habe Ihren Vortrag mit hohem Interesse gelesen; trotz des ruhigen, sachlichen Ernstes der Darstellung klingt es doch wie Siegesfanfare und wird sein Theil dazu beitragen, die indolent zuschauenden unter den Wissenden aufzurütteln, da ihnen die Sonne des neuen Tages in die Augen blenden muß. Der Vortrag ist nebenbei, wie mir scheint, ein sehr wirksamer Vorläufer Ihres großen Buches, von dessen Fortschreiten Sie mir erfreuliche Nachricht geben.
Mit achtungsvollem Gruße
Ihr ergebenster
Emil Strauß.