EMIL STRAUSS,
VERLAGSBUCHHANDLUNG.
BONN, DEN 21. Maerz 1879
Hochverehrter Herr Professor Haeckel!
In beifolgendem Packet übersende ich Ihnen 20. Freiexemplare des zweiten Heftes Ihrer gesammelten Vorträge sowie das darauf fallenden Honorar mit Eintausend Mark deren Empfang Sie mir frdl. bestätigen wollen.
Ich werde eine Parthie der beiden Hefte zusammen in einen Band elegant binden lassen und Ihnen ein solches Exemplar demnächst zusenden, sie representiren zusammen einen ansehnlichen Band. Ich bin abera weit entfernt hierdurch die Sammlung als abgeschlossen zu betrachten. Es kann ja nicht ausbleiben, daß sich Ihnen Lust & Gelegenheit zu neuen hierzugehörigen Vorträgen bietet || und möchte ich zur Erleicherung des Forterscheinens dieser Sammlung Ihnen vorschlagen, etwa nun folgende Vorträge zunächst einzeln selbstständig bei mir erscheinen zu lassen um dieselben später wenn wieder fünf zusammen sind, als Heft 3 dieser Sammlung zu vereinigen.
Ich bin aber nicht so bescheiden mich hiermit zu begnügen, da ich mehr wie je den Wunsch habe, wenn möglich alle Ihre Arbeiten von nun an für meinen Verlag zu erwerben um damit den Grund zu legen für eine später zu veranstaltende Gesammtausgabe Ihrer Werke.
Es stehen zwar diesem Unternehmen z. Z. dadurch noch Schwierigkeiten im Wege, daß die Hauptwerke sich in den Händen anderer Verleger befinden, dieselben sind aber nicht unüberwindlich wenn wir in gutem Einvernehmen || dies Ziel ins Auge fassen und indem wir uns für die Ausführung in der Zeit nicht beschränken, kommende günstige Gelegenheiten benutzen ein Werk nach dem Anderen zu acquiriren. Für die Ausführung des Planes habe ich ja die Erfahrungen an den Werken von D. Strauß zur Seite, die unter weit schwierigeren Verhältnißen zu Stande kamen, als in diesem Falle zu erwarten ist.
Es ist dies ein Vorschlag, jetzt noch von etwas weitgehender Perspective, der aber, wenn er im Grunde Ihren Beifall finden sollte, bald in den Bereich der Wirklichkeit gerückt werden könnte. Ich bitte Sie also denselben freundlich zu überlegen und mir gelegentlich Ihre Meinung darüber mitzutheilen.
Mit hochachtungsvollem Gruße
Ihr aufrichtig ergebener
Emil Strauß.
a eingef.: aber
