Melchior Treub an Ernst Haeckel, Buitenzorg, 6. Februar 1905
Buitenzorg, 6 Februar 1905.
Hochverehrter Herr College,
Gestatten Sie mir Ihnen meinen grossen Dank aus zu sprechen für Ihre beide ungemein freundliche Briefe und Ihre geschätzte Büchersendung, die in den ersten Tagen wohl eintreffen wird.
Meine neue Stellung ist nicht so ansehnlich wie Sie meinen. Ich wohne noch in der Ihnen bekannten Wohnung und es hat sich faktisch nicht viel geändert, nur habe ich mehr zu thun und ist meine Verantwortung eine grössere geworden. Unter diesen Bedingungen ist es für mich ein um so grösseres Glück, dass in mein häusliches Leben schon in der nächsten Zeit eine so lange schon gewünschte Aenderung eintritt.
Zu meinem Bedauern war ich nicht in der Lage Ihren anbei zurückgehenden Brief an Prof. Detmer weiter zu befördern, da er gerade als Ihr Schreiben eintraf, abgereist war.
Wiewohl ich wenig Zeit mehr für wissenschaftliche Arbeit [habe] so kann ich doch dann und wann noch mit Etwas kommen und bin augenblicklich dabei eine Abhandlung für die Buitenzorger Annales zusammen zu stellen. Später hoffe ich das Vergnügen zu haben Ihnen ein Abdruck zukommen zu lassen. Nochmals herzlich dankend und ergebenst
Ihr
Treub