Melchior Treub an Ernst Haeckel, Amsterdam, 31. Juli 1902
Amsterdam (American Hotel) 31 Juli 1902.
Hochverehrter Herr College,
Vielmals Dank für Ihre freundliche Zuschrift, die ich so eben via Eerbeek erhielt. Selbstverständlich werde ich nicht unterlassen Sie in Jena zu besuchen. Da ich die Absicht habe zur Naturforscherversammlung nach Karlsbad zu kommen so werde ich es höchstwahrscheinlich so machen können dass ich auf der Heimreise einen Abstecher nach Jena mache.
Ich habe hier in Holland und überhaupt während meines ganzen Aufenthaltes in Europa sehr viel zu thun, im Interesse unseres Buitenzorger Institutes, das sich hoffentlich, eben in Folge dieses Aufenthaltes, noch ausdehnen wird.
Es hat mich sehr gefreut zu vernehmen, dass nicht die geringste Spur Ihres rheumatischen Leidens mehr übrig geblieben ist. Auch mir geht es gut, so dass an zu nehmen ist, dass wir einander im Herbst im besten Wohlbefinden treffen werden. Mich auf das Wiedersehen schon jetzt ungemein freuend, verbleibe ich, Hochachtungsvollst,
Ihr ganz ergebener
Treub