Treub, Melchior

Melchior Treub an Ernst Haeckel, Buitenzorg, 26. Februar 1901

Hochverehrter Herr Professor

Recht sehr habe ich um Verzeihung zu bitten, dass ich Ihre verehrte Zuschrift vom 29 Januar unbeantwortet liess; die Sache ist die, dass ich sehr unwohl geworden bin und sogar die mir sehr wenig zusagende Frage ventilirt wurde ob es sich für meine Gesundheit als unumgänglich herausstellen würde mit Urlaub nach Europa zu gehen. Mit Müh und Noth – d. h. im gegebenen Falle, absolute Ruhe und Verpflegung – habe ich es glücklicherweise so weit gebracht, dass ich jedenfalls hier bleiben kann und anfange mich schon viel besser zu fühlen.

Zu meinem großen Bedauern erfuhr ich aus einem Briefe von Herrn Delprat, dass Sie Ihr Kniegelenk verwundet haben und in Folge dessen zeitweise immobil gewesen sind. Ich spreche von der vergangenen Zeit da ich annehme dass Sie seit der Zeit wieder vollkommen hergestellt sind und sich mit der Durchforschung sowohl des Wassers als des Landes von Sumatra’s Westküste beschäftigt haben. Wenn Sie mal einen Augenblick Zeit haben da empfehle ich mich sehr mit ein paar Zeilen zu vernehmen wie es Ihnen weiter gegangen ist.

Ich hatte noch ein Besuch von Prof. Anton bevor er abreiste; er sah noch ziemlich angegriffen aus; hoffentlich geht es auch ihm besser.

Vielmals und bestens grüßend, hochachtungsvollst

Ihr ganz ergebener

Treub

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
26.02.1901
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 11561
ID
11561