Herman Scheffauer an Ernst Haeckel, Berlin, 17. Juni 1917
Taunus Str. 13
Berlin-Friedenau
17ten Juni, 1917
Lieber Herr Professor!
Eben kommen die Prospekte vom Drucker – und Ihnen soll die erste zugehen. Wann die „Bridge“ selbst erscheinen wird ist noch nicht so sicher – das nötige Kapital ist noch nicht ganz gesichert. Was denken Sie von der Sache? Wie geht es Ihnen, liebe Meister? Wir kommen eben von einer kurzen Tour durch den Odenwald zurück – die Erholung hatten wir sehr nötig. Der Verrat || des amerikanischen Volkes durch den Schurken Wilson (den ich noch als einen der grössten Verbrecher der Welt geisseln werde) die erbärmliche Kriegserklärung des morganisierten Landes gegen das herrliche Deutschland und die viele Hetzereien, Lügen und Gemeinheiten die aus den grossen transatlantischen Barbarenland kommen haben uns deutsch-freundliche Amerikaner viel Trübsal bereitet. Wir verabscheuen dieses neuen Vassal Englands noch mehr als die Deutschen es tun – und fester als je folgen wir den Drang unserer Vernunft und unsere Liebe.
Meine Frau und ich senden Ihnen die allerherzlichsten Grüsse und hoffen dass Sie sich in bester Gesundheit befinden. Ihr stets getreuer Jünger –
Herman George Scheffauer.