Leipzig, Inselstr. 25.I
4. April 1913
Sehr verehrter Herr Professor!
Sie haben mir mit Ihrer, mir außerordentlich werten Sendung und liebenswürdiger Widmung der „Apotheose des Entwicklungsgedankens“ eine rechte Herzensfreude bereitet. Ich || habe alles gelesen und insbesondere auch an Ihrer Beschreibung und malerischen Darstellung des Phänomens der Talibot-Palme von Ceylon eine Freude gehabt!
Hocherfreulich ist es auch, daß Ihrem bedeutenden Interesse und tatkräftigen Wollen um eine richtige Beurteilung der Erscheinung des Menschen in der Reihe der Lebewesen – es gelungen ist die bildende Hand von Gabriel || Max der Sache zu gewinnen, so daß Ihr Gedanke uns in einer geistig hoch stehenden Zeichnung erhalten bleiben konnte.
Mein Dank für diese Gabe an Sie ist ein aufrichtiger und herzlicher.
Daß es leider mit Ihrem körperlichen Befinden noch immer etwas stagniert, ist betrübend. Auf meinen Maler-Ausflügen in || Thüringen habe ich früher die würzig duftende und ebenso schmeckende Beere des Wacholderbaumes kennen gelernt und ich entsann mich, daß der Saft derselben ein Mittel war, das gute Erfahrungen erleben machte bei schwankendem Appetit wie auch bei Stoffwechselhemmungen. Wenn dergleichen sich mit bemerkbar machte und dieser Beerensaft etwa genehm, dort aber nicht zu haben wäre: hier fand ich ihn. Sehr gern würde ich denselben vermitteln.
Mit den besten Wünschen für die Gesundheit verbindet seinen herzlichsten Dank Ihr Ergebenster
Ernst Klotz