Friedrich Wilhelm Beetz an Ernst Haeckel, München, 2. Mai 1884
München 2. Mai 84.
Verehrter Herr College!
Meinen besten Dank für die mir so eben zugekommene Einladungskarte. Leider bin ich hier gefesselt, Vormittag durch Vorlesung, Nachmittag durch Akademiensitzung, in der ich selbst reden muß. Ich muß ein anderes Mal die Gelegenheit wahrnehmen, mir die neuen Institute anzusehen. ||
Vor 14 Tagen haben wir uns lebhaft Ihrer und Ihrer verehrten Frau Gemahlin erinnert, als wir, d. h. meine Frau und ich, wieder einmal in dem uns bekannten Speisesaale in Spezia saßen, von einer etwas feuchten Romreise heimkehrend. Italien bleibt aber immer schön, auch wenn es naß ist, und so war unsere Reise doch eine recht genußreiche. Ihnen freilich kommen jetzt solche Reisen nur noch wie Katzensprünge vor. ||
Nochmals meinen besten Dank und herzlichen Gruß von
Ihrem
ergebenen
W. Beetz.