Scheffauer, Herman

Herman George Scheffauer an Ernst Haeckel, Berlin, [zwischen dem 16. und 26. März 1916]

Taunus Str. 13, Berlin-

Friedenau

Lieber Herr Professor!

Empfangen Sie bitte mein herzlichsten Dank für Ihr generöse Entgegenkommen in der Sache der Amerikanischen Ausgabe der „Ewigkeit“. Für Sie, sowie auch für mich ist ja der Hauptzwecka dass wir die Sache Deutschlands den Amerikaner etwas klarer machen können und zur gleichen Zeit für den Monismus eine Lanze brechen. Ich hoffe auch das der materielle Erfolg nicht ausbleibt – nicht weil ich die Angelegenheit als eine geschäftliche betrachten will – sondern weil sie auch einer philantrophischen [!] Zweck dienen soll. Darum, wie ich schon Herrn Dr. de Gruyter || geschrieben habe, wurde es mich freuen die Hälfte aller Erträgnisse aus Amerika der Deutschen National Stiftung zukommen zu lassen – wenn Sie damit einverstanden sind?

Seitdem ich Ihnen schrieb kam eine drahtlose Depesche von Harper‘s in New York an –uns $500 offerierend – wahrscheinlich als direkter Kaufpreis ohne irgend eine Beteiligung an Tantiemen. Ich habe eine drahtlose Depesche an Harper’s geschickt um nähere Auskunft. Wahrscheinlich bleiben wir bei Dodd, Mead & Co., – eine sehr gute Firma. Beiliegender Brief von Doubleday, Page kam heute an – braucht aber nicht beachtet zu werden. || Auch danke ich Ihnen, lieber Herr Professor, für Ihre Erläubniss – was die politischeb Seite des Buches betrifft – Veränderungen und Zusätze zu machen. Ich kenne die Amerikanische Volk Psyche ziemlich genau – und wir wollen so viele als möglich „bekehren“. Sie haben es nötig! Ich bringe verschiedene Methoden der Attacke in meinen Schriften an. Zum Beispiel in dem Ihnen heute abgesandtenc Artikel den ich über Hearst schrieb – um ihn noch mehr pro–Deutsch zu stimmen. Auch gewisse idealed philosophische Betrachtungen des Krieges, u.s.w. möchte ich etwas erweitern – natürlich ganz in Ihrem Sinne – so dass den Amerikaner das wissenschaftliche und monistische nicht abschreckt – || diese Leute muss man immer einen süssen, schönen Köder vorhängen. Das Buch werde ich unter dem Namen Scheffauer übersetzen da ich unter diesem in Amerika und England bekannt bin. Orchelle gilt nur füre propaganda Arbeiten! – ist aber auch schon „berühmt“ geworden – wenigstens „berüchtigt“ im Feindesland! Haben Sie meine Einleitung zu meiner Übertragungf des Buches Müller-Meiningen’s gelesen – „Who are the Huns?“ Reimer, 1916? Ich werde Ihnen ein Exemplar zuschicken lassen.

Es hat mich sehr gefreut den Brief des edlen Sven Hedins zu lesen – und ich schätze ihn jetzt noch höher weil er Sie so hoch schätzt. Auch war der Brief Ihres werten Schülers, Dr. Ortmann, sehr interessant. Besten Dank für alles Die Ausschnitte schicke ich an Herrn de Gruyter zurück.

Die herzlichste Grüssen von uns Beide, lieber Meister, auch empfehlen Sie uns Ihre liebe, hübsche Jüngerin, Frl. Meyerg.

Stets Ihr getreuer

Herman Scheffauerh ||

[Beilage]

Doubleday Page & Co., Garden City, New York, February 18, 1916

Herman Scheffauer, Esq.

Taunus Strasse 13

Berlin-Friedenau, Germany

Dear Sir:

We appreciate your courteous letter of January 12th. We would very much like to see the manuscript of Dr. Ernst Haeckel’s book, “Eternity”, but we cannot naturally make an offer for it until we have read it. Our best terms would be ten per cent on the first five thousand, and fifteen per cent thereafter. The percentage is based on the retail list price of the book. If you will send us the manuscript we shall be delighted to consider it, and will decide promptly.

Very truly yours,

DOUBLEDAY PAGE & CO.

Russell Doubleday

a korr. aus: Hauptsache; b irrtüml.: politisische; c gestr.: beiliegenden; eingef.: Ihnen heute abgesandten; d eingef.: ideale; e gestr.: als; eingef.: für; f korr. aus: Übertrgu; g irrtüml.: Mayer; h Text weiter am linken Seitenrand: Stets Ihr … Scheffauer.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
??.03.1916
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 10312
ID
10312