Georg II., Herzog von Sachsen-Meiningen an Ernst Haeckel, Altenstein, 7. Oktober 1902.
Altenstein 7.10.02
Lieber Häckel!
Sehr erfreut war ich Ihre Zeilen und in deren Gefolge die mir gesandten Werke zu erhalten und sage Ihnen herzlichsten Dank dafür. Heute kommt Staatsminister von Heim hierher, welcher mittlerweile seinen Abschied genommen hat und daher Exminister geworden ist. Ich werde ihm das ihm zugedachte Exemplar der prächtigen Kunstformen einhändigen, wenn diese für seine || Person und nicht etwa indirect durch ihn für die Ministerialbibliothek bestimmt sind.
Es hat meine Frau, welche Ihnen herzlichste Grüße durch mich schickt, und mich sehr gefreut, zu hören, daß Sie auf Ihrer Reise in Tyrol so tüchtig marschirt sind wie es ein zu Fuß Passiren des Tonalepasses erheischt. Wir ersehen daraus, daß Sie auf das Glücklichste sich bester Gesundheit erfreuen, welche für die Anstrengungen der Winter Campagne so erwünscht ist. Hoffentlich || werden die Herbst- und Winterarbeiten Ihnen nicht die Möglichkeit nehmen, einmal zu uns herüberrutschen zu können. Bis gegen Ende October freilich sind alle Räume hier besetzt, dann aber fänden Sie Platz! Sie würden sehr willkommen sein!
Mit herzlichsten Grüßen verbleibe ich, lieber Häckel, Ihr
Ihnen herzlich ergebener
Georg