Gegenbaur, Carl

Carl Gegenbaur an Ernst Haeckel, Heidelberg, 23. Juli 1888

Heidelberg 23. Jul. | 1888.

Liebster Freund!

Für Deine freundliche Nachricht, der ich längst entgegensah, meinen besten Dank. Auch ich sehne mich sehr nach dem Semesterende, diesmal doppelt erwünscht, da ich den Sommer über sehr viel zu leiden hatte. Eine Neuralgie des I. Astes des Trigeminus verfolgt mich seit mehreren Monaten, mehrmals verschwunden kehrt sie bald wieder und war noch vor kurzem wieder sehr heftig. Ein Ortwechsel verspricht am meisten. Mit dem Ferienbeginne werde ich mit meiner Frau wieder Brückenau aufsuchen, da eine weitere Unternehmung || für meine Frau nicht gut ausführbar ist. Else wird mit Emma nach Hornburg gehen zum Besuche meines Schwagers Streng. In Brückenau werden wir bis zu Mitte September (10-12) verweilen, und dann hoffe ich Dich, falls Du nicht allzuweit abseits gerathen sein wirst, aufzusuchen und zu finden. Freilich muß ich bezüglich der Zeit und des Ortes ganz sichere Nachrichten haben.

Ich freue mich zum Voraus wieder mit Dir in Gedankenaustausch zu treten und rechne auch auf die Gunst des Himmels, da dieser Sommer noch so wenig erfreuliches geleistet hat. Mit besten Grüßen an Deine Frau, auch von der || Meinigen, stets Dein aufrichtiger

CG.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
23.07.1888
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 10098
ID
10098