Carl Gegenbaur an Ernst Haeckel, Heidelberg, 6. Juli 1886
Heidelberg 6. Juli 86.
Liebster Freund!
Mit dem Ausdruck meiner besten Glückwünsche zu dem glücklichen Erfolge Deiner letzten Reise, die mir zugleich die Freude Deines Besuchs gebracht hatte, melde ich Dir, daß wir uns über Deinen Plan am Jubiläum Theil zu nehmen sehr gefreut haben. Nur bedaure ich, daß Du nicht als Deputirter kommen konntest, denn wir verfügen über nur beschränkte Festräume. Zum Festact in der Kirche werde ich jedoch zuverlässig Eintritt verschaffen. Bei mir ist für gute Unterkunft gesorgt, und Du brauchst deßhalb keine Sorge zu haben.
Nach dem Fest beabsichtigen wir wieder nach Heiligenberg zu gehen, was jedoch hinsichtlich meiner Frau nicht ganz feststeht, da deren Befinden nicht mehr so gut ist, als im Frühjahre. Wegen einer gemeinsamen Unternehmung zum Herbste können wir uns ja beim || Feste besprechen, von dem die Aussicht Dich wieder zu sehen mir das Erfreulichste sein wird.
Aber es wird auch dann der Sitzungen ein Ende sein, die mich diesen Sommer zu keiner anhaltenden Arbeit kommen lassen!
Mit besten Grüßen von Haus zu Haus!
Dein treuer
C Gegenbaur
Bitte, melde mir die Zeit Deiner Ankunft!