Carl Gegenbaur an Ernst Haeckel, Heidelberg, 27. Juli 1885

Heidelberg, 27. Juli | 1885.

Liebster Freund!

Noch unter dem Hochdrucke des nahenden Semesterschlußes stehend, will ich nur mit ein paar Zeilen Dir für Deinen Brief danken, der meine Karte gekreuzt hat, und Dir melden daß ich noch immer ungewiß bin, wohin die Ferien zunächst mich führen werden. Das Befinden meiner Frau ist nicht besser geworden, wenn auch einmal eine gute Nacht ist, so folgt derselben doch wieder eine schlechte! Wir wissen also nicht woran wir sind und es ist ungewiß wann und ob sie weg kann. Keinesfalls werde ich Heidelberg vor dem 8ten August verlassen, zumal ich für das Lehrbuch noch viel zu thun habe. Ich rechne aber sicher darauf daß wir uns zum Herbste begegnen und freue mich schon jetzt auf gegenseitigen Gedanken-Austausch.

Briefe richte am besten hieher. Ich denke zwar stark an Heiligenberg, allein es ist doch ungewiß und von hier erhalte ich Alles prompt nachgesendet. ǀ

Mit den besten Wünschen für Deine Unternehmung bei der ich Dich nur um den Urgegenstand beneiden möchte, sende ich Dir und den Deinigen herzliche Grüße auch von meiner Frau.

Stets Dein treuer

CG.

Brief Metadaten

ID
10074
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Großherzogtum Baden
Datierung
27.07.1885
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
1
Format
13,9 x 22,0 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 10074
Zitiervorlage
Gegenbaur, Carl an Haeckel, Ernst; Heidelberg; 27.07.1885; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_10074