Heidelberg, 16. Nov 75
Lieber Freund!
Gestern empfing ich die Aushängebogen Deiner Streitschrift und beeile mich Dir nur eines darüber mitzutheilen, daß nämlich Dein Citat meiner geringen Person auf Seite 81. a in einem Verhältniße erscheinen läßt, welches der damaligen Situation nicht genau entspricht. Beim Durchlesen des Passus auf S. 81 u. 81. muß jeder glauben als habe ich hinter Agassiz Rücken eine Pesterlenz1 ausgeübt, während ich positiv weiß, daß ich die bewußte Photographie zuerst an Ag. sendete, von einem Briefe begleitet. Auch waren die zu Tausch geschickten Fische, die b Du c mir abgegeben hattest, durch mich an Ag. gesendet worden. Endlich hatte ich zuerst von den Angaben von Agassiz bezüglich der Umwandlung der Fische erfahren, und zwar in || einer mir zugekommenen amerikan. Zeitung. Das theilte ich Dir mit und erst später erschien die Notiz in and. Blättern. Als wir dann über die große Unwahrscheinlichkeit jener angeblichen Metamorphosen sprachen, äußerstest Du daß Du einen kleinen Zeus besäßest, den ich dann mit dem Argyropelekus zusammen photographiren ließ. Ich war, als Sender jener Fische an Agassiz, damals der nächste Interessent an dieser Angelegenheit, daraus erklärt sich daß ich die Photogr. anfertigen ließ. In Deiner Vorstellung ist das ganz unverständlich, und wirft auf meine Handlung ein eigenthümlich’ schiefes Licht. Da ich schon mit Deinem harten Urtheile über Agassiz d nicht übereinstimmen kann, zumal es schwer zu begründen sein dürfte, so muß ich Dir erklären, daß diese, an sich scheinbar sehr unbedeutende Geschichte, mir e doch sehr unangenehm ist, und daß ich wünschte nicht dabei citirt || zu sein. Kannst Du das noch ändern, d.h. mich eventuell ganz aus dem Spiele lassen, so wäre es mir sehr lieb. Vielleicht läßt sich ein Carton drucken. Jedenfalls muß hier eine Correctur eintreten denn Die Sache geht so nicht an.
Mit bestem Gruße
Dein
CG.
In Eile.
a Gestr.: mich; b gestr.: von; c korr. aus: Dir; d eingef.: über Agassiz; e eingef.: mir