Karl Georg Brandis an Walter Haeckel, Jena, 9. Februar 1916
UNIVERSITÄTS-BIBLIOTHEK
JENA.
9. Febr. 1916
Sehr geehrter Herr.
Mit bestem Dank für Ihren Brief muss ich bekennen, dass ich Ihre Wünsche durchaus verstehe u. dass ich mit Vergnügen Ihnen helfen würde – wenn ich irgendwie könnte.
Im alten Bau der Bibliothek sind 2 Räume für das Haeckel-Archiv bereit gestellt u. jetzt so weit hergerichtet, dass mit dem Anstrich begonnen werden kann. Die Grösse der Räume weiss Exc. Haeckel, dem die Masse schon vor vielen Monaten mitgeteilt sind. ||
Das ist das, was ich weiss. Ich habe vor 2 Jahren mitgewirkt, dass diese Räume Ihrem Herrn Vater für das Haeckel-Archiv zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus erstreckt sich meine Mitwirkung nicht.
Pläne über Inneneinrichtung u. Innendekoration sind mir nicht zu Gesicht gekommen – ob solche bereits vorliegen, weiss ich nicht.
Sie werden, scheint mir, gut tun sich an den Kurator der Universität Herrn Geh. Staatsrat Dr. Vollert zu wenden, der sicher Näheres weiss. Mit ihm sich in Verbindung zu setzen, scheint mir sehr ratsam, zumal da bei ihm, || und nicht bei mir alle Fäden über das künftige Haeckel-Archiv zusammenlaufen.
In vorzüglicher Hochachtung
ergebener
Brandis
H: EHA Jena, Sign.: A ###. – 1 Dbl., 14,3 x 22,0 cm, egh. Br., 3 S. beschr., Anstreichung mit rotem Stift.