Haeckel, Karl

Karl Haeckel an Ernst Haeckel, Potsdam, 30. April 1871

Potsdam 30/4 71.

Lieber Ernst!

In der Voraussetzung, daß Du nun wieder zurück bist, übersende ich Dir einliegenden Fragebogen, mit der Bitte, ihn mit Hülfe von Agnes baldigst und möglichst genau auszufüllena u. mir zuzusenden. Boesche‘s in Perleberg, die zum Herbst einen andern Wohnort suchen, haben mir ihn geschickt. Es liegt ihnen namentlich daran einen angenehm gelegnen Ort mit milderem Klima, u. nicht zu theuer ausfindig zu machen. Sie haben auch an Rudolstadt, Weilburg in Nassau und Meiningen gedacht u. ziehen auch über diese Orte ähnliche Erkundigungen ein. Die Antwort bitte ich, so viel es geht, gleich hinter die Fragen zu setzen.

Eben lese ich in der Zeitung, daß bei Schwager Heinrich ein kleines Mädchen gestern angekommen ist. Als ich am Freitag Mittag drüben war, war die Sache schon im Gange. ||

– Theodor Bleek ist mit Frau noch in Berlin. Er will den 2t Mai dort abwarten. An diesem Tage ist die Wahl des 2ten Bürgermeisters in Frankfurt a/O, zu welcher Stelle er sich gemeldet hat.

Deine Tagebücher haben uns immer viel Freude gemacht. Hoffentlich hören wir bald von dem letzten Theil der Reise: Triest – Venedig – München. –

Wie geht es bei Euch zu Hause?

Wie hast Du Agnes u. die Kinder gefunden.

Herzliche Grüße von Hause zu Hause

Dein

Karl

P.S. Vormittag

Eben kommt der Briefträger mit Mutters Brief u. Deinem Tagebuchschluß. Wir freuen uns sehr, daß alles gut abgelaufen u. Du es in Jena auch gut gefunden hast.

Uebermorgen, den 2 Mai, werden wir zu Clara’s Geburts-Tag des Nachmittags viel Familienbesuch aus Berlin erhalten: Lisco’s, Tante Bertha, Onkel Müller.

a eingef.: zu

 

Letter metadata

Gattung
Verfasser
Empfänger
Datierung
30.04.1871
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 35026
ID
35026