Ernst Reimer an Agnes Haeckel, Berlin, 7. September 1875
Berlin 7. September 1875
Liebe und sehr verehrte Schwägerin
Auf den Wunsch Deines verreisten Gatten, dessen Adressen mir nicht bekannt sind, schicke ich Dir mit der Bitte um Nachsendung einen Abdruck seines neu bearbeiteten aber doch nicht verbesserten Portraits. Wir lassen ihn bitten von jeder weiteren Correktur Abstand zu nehmen, einmal weil ein solches Bemühen bei dem von vornherein verpfuschten Stich doch ohne jeden Effekt bleiben würde und dann weila wir um die neue Auflage Anfang Oktober ausgeben zu können, den Druck des Portraits jetzt gleich müssen anfangen lassen, da der mangelhafte Stich vollends Sorgfalt beim Drucken erfordert || und die Abdrücke genügend abtrocknen müssen, bevor sie der Buchbinder in die Hände bekommt.
Uns geht‘s gottlob gut, doch würde es uns noch besser ergehen wenn Clara noch bei uns wäre und nicht so ohne Noth schon vor 8 Tagen verlassen hätte.
Mit herzlichem Gruß
Dein Schwager
Ernst Reimer
Ich habe den Kupferstich gleich so geknifft, wie Du denselben im Brief an Deinen Ernst schließen kannst.
a eingef.: dann weil