Gegenbaur, Carl

Carl Gegenbaur an Ernst Haeckel, o. O., o. D. [Heidelberg, 8. März 1874?]

Liebster Freund!

Unsere letzten Briefe haben sich gekreuzt, und mit Bedauern erfahre ich aus dem Deinigen daß Du durch Unwohlsein für Dein Reiseproject einen Aufschub eintreten lassen mußtest. Hoffentlich ist der Katarrh bereits im Abgange, und es tritt bald besseres Wetter ein, wovon hier bis jetzt noch wenig zu spüren ist. Rechne also nicht auf das hiesige milde Clima, und gehe nicht a eher weg als bis Du ganz wohl bist.

Dein Vorsatz im Gasthof abzusteigen ist sehr tadelnswerth, denn bleibst Du nur kurz hier, so besteht um so mehr Grund daß Du bei uns wohnst, da wir so die wenigen Stunden am besten ausnützen können. Also rechne ich auf Deine Einkehr bei uns, und auf b vorherige Meldung Deiner Ankunftszeit.

Daß Deine Familie wieder wohl ist hörten wir mit vieler Befriedigung, und nehmen auch an dem von Dir beschriebenen Lazarettzustand des Hauses Häckel innigen Antheil. Schone Du Dich jetzt rechte!

Mit besten Grüßen von Haus zu Haus

Dein

CG.

a Gestr. Etwas; b eingef.: auf

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
08.03.1874
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 9978
ID
9978