Carl Gegenbaur an Carl Gottlob Haeckel, Jena, 16. Dezember 1866
Hochverehrter Herr!
Beifuegend übersende ich Ihnen mit früheren durch Sie direct oder indirect erhaltenen Briefen Ernst`s auch den jüngsten, der von Ernst hieher geschickt ward. Den unlängst von Ihnen erhaltenen Brief die Reise von Lissabon bis Teneriffa enthaltend, kann ich noch nicht zurücksenden da er sich hier noch im Cirkel befindet. Ich will aber nicht darauf warten um Ihnen möglichst bald die Schilderung der Pic-Ersteigung zu übermitteln, die Schilderung eines Unternehmens über dessen glücklichen Ablauf wir alle froh sein wollen! Ich hätte wohl sicher auch zu den Zurückgebliebenen gehört! Hoffentlich hat Ernst jetzt Nachricht von uns erhalten. Von mir ist ein Brief nach Funchal abgegangen und einer nach Arrecife; wohin ich dieser Tage nochmals schreiben werde.
Zur Weihnacht werde ich, da ich jetzt wieder ganz wohl bin, auf einige Tage zur meinem Töchterchen gehen, nach welchem ich große Sehnsucht habe. Nach meiner Rückkehr werde ich dann den noch hier befindlichen Brief Ihnen wieder zusenden. ||
Indem ich Sie bitte mich Ihrer Frau Gemahlin bestens zu empfehlen, auch Ihrem Sohne Carl, dem die nahende Weihnachtszeit wie auch uns, Ernst und mir, manche schmerzliche Erinnerung wach rufen wird!
Mit aufrichtiger Verehrung
Ihr ergebener
Gegenbaur
Jena, 16. Dez 1866.