Adalbert Geheeb an Ernst Haeckel, Geisa, 31. Dezember 1877
Geisa,
d. 31. December 77.
Liebster Herr Professor!
Gestatten Sie mir, zum bevorstehenden Jahreswechsel die herzlichsten Glückwünsche für Sie und Ihre hochgeschätzte Familie Ihnen aus dankerfülltem Herzen zuzurufen. Möchte doch das neubeginnende Jahr mir endlich einmal die Freude Ihres lieben Besuchs bringen, damit ich Ihnen die Schönheiten des basaltischen Rhöngebirges || ebenso zeigen kann, wie ich den vergangenen Sommer Herrn Dr. Karl Müller von Halle durch das Labyrinth unsrer Basaltkegel geleitet habe. –
Rechtherzlichen Dank muß ich Ihnen noch aussprechen, lieber Herr Professor, für den großen Genuß, den mir die Lectüre in der „Deutschen Rundschau“ über Ihre Reise nach Corfu bereitet hat. Nicht nur ich, sondern auch meine liebe Frau und meine gute Mutter, wir Alle haben mit dem größten || Interesse Ihre wunderschöne Schilderung genossen. – Moose haben Sie wohl nicht mitgebracht? Auch das kleinste Stengelchen von dort würde ich mit größtem Danke empfangen.
Schließlich erlaube ich mir noch die Mittheilung, daß das dem Moose (Hypnum commutatum Ehrh.) beigemischte Pflänzchen, nach Dr. Rabenhorst’s Bestimmung, eine Alge ist, deren Namen ich Ihnen hier beilege. –
Nochmals, hochgeschätzter Herr Professor, die herzlichsten Grüße von uns Allen, in’s Besondere aber
von
Ihrem dankbar ergebenen
A. Geheeb.