Karl Alberti an Ernst Haeckel, Bistritz, 7. Mai 1899
Bistritz am 7/V 1899.
Hochgeehrter Herr Professor!
Verzeihen Sie mir, wenn ich mich mit einer für mich wichtigen Frage an Euer Hochwohlgeboren wende. Es handelt sich um das Syncytium und, wenn ich mich nicht irre, sind eben Herr Professor der Autor dieses Namens, weßhalb ich von Ihnen am ehesten die gewünschte Aufklärung über das Wesen dieses Syncytiums zu erhalten hoffe. Besonders beschäftigt mich die Frage in wieweit das Syncytium als ein Zusammenleben gleichartiger Organismen aufzufassen wäre. Ich erlaube mir daher die || höflichste Bitte, Herr Professor möchten so freundlich sein mir darüber Aufschluss zu geben, wo ich das Wichtigste über Syncytium finden könnte. Sollte es angehen das eine oder das andre diesbezügliche Werk der Instituts-Bibliothek zu entleihen so wäre dies mir hoch willkommen und ich wäre zu jeder Sicherstellung gerne bereit.
Indem ich mich dem Wohlwollen des hochgeehrten Herrn Professors empfehle verbleibe
ich Ihr Ergebenster
Karl Alberty
Gymnasial-Lehrer in
Bistritz
in Siebenbürgen.