Cipri Adolf Bermann an Ernst Haeckel, München, 23. Oktober 1912
CIPRI ADOLF BERMANN, KGL. BAYR. PROFESSOR
LEOPOLDSTRASSE 38, ATELIERHAUS, MÜNCHEN
23. Okt. 1912
Hochverehrte Excellenz!
Ich habe soeben Ihrem Herrn Schwiegersohn Dr. Meyer nach Leipzig geschrieben & ihn auf die gegenwärtig aus Anlaß des 100.jährigen Jubiläum des Leipziger Kunstverein dort gegenwärtig ausgestellten Haeckel-Büste in getöntem Marmor aufmerksam gemacht. –
Der Museumsdirektor & Vorstand des Kunstvereins Prof. Vogel hat dieselbe speziell zu dieser Gelegenheit gewünscht. ‒ ||
Wie sehr würde ich mich freuen wenn es dem Museum gelänge, einen Stifter für die Büste zu finden & wenn das Werk welches ich mit Leib & Seele geschaffen habe den würdigen Platz fände. –
Leider habe ich sehr lange nicht mehr persönlich Gelegenheit gehabt, mich von Ihrem Wohlergehen verehrte Excellenz überzeugen zu können darf aber wohl annehmen, daß Sie wohl & rüstig sind. ||
Immer denke ich mit großer Freude an meine Jenaer Schaffenszeit & an die interessanten Erinnerungen, die sich für mich an Ihre hochverehrte Persönlichkeit knüpfen.
Mit hochachtungsvollen Grüssen
Ihr stets ergebenster
C A Bermann