Anton Berger an Ernst Haeckel, Graz, 30. Juni 1906
Graz, am 30. Juni 1906
Hochverehrter Herr Professor!
Bitte vielmals um Entschuldigung, allverehrter Herr Professor, daß ich mir hiermit ergebenst erlaube, den Besuch, welchen Sie, hochverehrter Herr Professor, mir gütigst erlaubten, für den 24.7. circa anzumelden.
Da ich die ganze Strecke von Graz nach Jena zu Fuß mache, so ist es mir leider unmöglich einen exact bestimmten Termin bekannt zu geben.
Meine Fußtour wird folgenden Weg nehmen: Graz – Bruck – Hieflau – Steyr – Linz – Passau – Regensburg – Nürnberg – Coburg – Jena. ||
Ach, wie sehne ich mich nach der glücklichena Stunde, wo ich im altehrwürdigen, ruhmvollen Jena einmarschieren und Sie, hochverehrter Meister, den Verfasser der „Generellen Morphologie“ persönlich sehen können werde!
Indem ich mich der Hoffnung hingebe, daß ich Sie hochverehrter Herr Professor, durch meinen Besuch nicht belästigen und daß ich Sie, hochverehrter Meister, in voller Gesundheit antreffen werde zeichne ich
in Hochachtung und Verehrung
als Ihr
dankbarer Schüler
Anton Berger
Graz.
a korr. aus: glücklichlichen