Bockelmann, Friedrich

Friedrich Bockelmann an Ernst Haeckel, Rudolstadt, 15. Februar 1906

DR. F. BOCKELMANN

GEHEIMER SANTITÄTSRAT

Rudolstadt 15 Febrr 1906.

Lieber Herr Professor!

der alte con 1834r bringt auch in diesem Jahre seine allerherzlichsten Glückwünsche! Mit großem Bedauern habe ich von Ihrer Erkrankung gehört; hoffentlich ist wieder vollkommene Genesung eingetreten und erfreuen sich wieder obgleich alt an Jahren einer unverwüstlichen körperlichen und geistigen Jugendfrische.

Eine große Befriedigung muß es Ihnen doch bereiten, daß Ihre wissenschaftlichen Anschauungen immer mehr Bahn gebrochen haben und Ihnen im schweren Geisterkampf der Siegerlorbeer zu Theil wurde. Die Schilderung des Bremer Pastors K. || bezüglich der Zusammenkunft mit Ihnen in Jena hat mich lebhaft interessirt und begeistert. Schade, daß dieses denkwürdige Ereigniß nicht durch bildl. Fixirung der zwei Geistesherren vereint, uns erhalten u. sichtbar bleibt.

Der Monismus als eine natürliche Religion wird sich weiterhin ausbreiten, ich zweifele nicht daran.

Nochmals herzliche Glückwünsche, auch meiner Familie.

Ihr dankbarer Verehrer und treu ergebener

FBockelmann.

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
15.02.1906
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 7189
ID
7189