Robert Keller an Ernst Haeckel, Winterthur, 31. Dezember 1917
Winterthur 31.XII.17.
Hochverehrter Herr Professor!
Die „Kristallseelen“, die ich kürzlich in Ihrem Auftrage vom Verleger erhielt, waren mir eine ebenso angenehme als interessante Festtagslektüre. Empfangen Sie für Ihre große Freundlichkeit meinen herzlichen Dank. Es ist in der Tat nicht zu verkennen, daß die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung, die zunächst kaum eine Berührung mit den biologischen Naturwissenschaften zu haben scheinen, zu Bausteinen einer einheitlichen Auffassung der Natur werden, die Kluft, die viele zwischen || Belebtem u. Unbelebtem sehen wollen, überwinden.
Zum bevorstehenden Jahreswechsel wünsche ich Ihnen alles Gute. Möge das neue Jahr recht bald das Friedensjahr werden u. möge es Ihren Schülern u. Jüngern Ihre Autobiographie schenken.
Herzliche Grüße!
Rob. Keller