Ernst Haeckel an Baronin Bertha von Suttner-Kinsky, Jena, 5. August 1910
Jena 5.8.1910.
Hochverehrte Frau Baronin!
In Beantwortung Ihrer heute erhaltenen Anfrage kann ich Ihnen vertraulich mitteilen, dass ich mit dem Verlagsbuchhändler Dr. Waldemar Köhler in Gera, welcher den Verlag meiner „Wanderbilder“ auf seinen Wunsch übernommen hatte, im Ganzen zufrieden war. Die Ausführung der Druckarbeiten hat er mit Eifer und Interesse besorgt. Über den Vertrieb kann ich nicht urteilen. Da Herr Dr. Köhler etwas sanguinisch ist, entwickelte er mancherlei sonderbare und unhaltbare Projekte. || Geldfragen kamen für mich dabei nicht in’s Spiel, da ich von vornherein auf jedes Honorar verzichtet und mir nur eine Anzahl Frei-Exemplare der „Wanderbilder“ ausbedungen hatte.
Mit der Versicherung vorzüglicher Verehrung
Ihr ergebenster
Ernst Haeckel