Ernst Haeckel an Otto Overbeck, Jena, 22. Februar 1876
Jena 22 Febr 76
Hochgeehrter Herr Doctor!
Aus Ihren so eben erhaltenen freundlichen Zeilen ersehe ich zu meinem Bedauern, daß mein Brief nicht in Ihre Hände gelangt ist. Ich habe Ihnen nach Empfang Ihres ersten Briefes sofort geantwortet, daß ich bereit sei, Ihren Wunsch zu erfüllen, und daß ich am 24. oder 25. März in Dortmund erscheinen könne.
Da ich aus Ihrem heutigen Schreiben entnehme, daß am Freitag 10. März ein Vortrag in Ihrem Vereine gehalten wird, || so vermuthe ich, daß Ihnen Freitag, 24. März, genehm sein wird. Jedoch könnte ich allenfalls auch am 23. od. 25. meinen Vortrag halten. Ein anderer Termin ist mir nicht möglich. Am 22. muß ich in Coeln, am 26. in Potsdam sein. Meine Reisezeit ist diesmal sehr beschränkt.
Da ich zur Illustration des Vortrags (der „das Leben der Urthiere“ behandelt) 3 große und 20 kleinere Bilder mitbringe, ersuche ich Sie – falls Ihnen der Termin convenirt – um || die Adresse des Hausmeisters im Vereins-Local, um an diesen die Kiste mit Bildern vorausschickena zu können.
Indem ich Sie bitte, bald möglichst mir einige Zeilen Antwort zu geben, bleibe ich
hochachtungsvoll
Ihr ergebener
Ernst Haeckel.
a gestr.: adressiren; eingef.: vorausschicken