Jean von Berghof an Ernst Haeckel, Dresden, o. D.
Euer Exzelenz Herr Professor!
Bitte höflichst zu verzeihen das ich mir erlaube nochmals mitt meinem Schreiben zu inkomodieren, ich gestatte mir nur zu erklären das ich keine absicht hatte in Jena öffentliche Mnemotechnische vorstellungen veranstalten, auch nicht etwa Eintritsgeld dafür zu beheben, mein Wunsch war auf meine eigene Spesen zu kommen und in geschlossenen Kreis nur vor Herrn Psichiologischen Institut in || Anwesenheit Se. Exzelenz so wie ich es in Berlin, Breslau, Bonn, Leipzig, u. s. w. gemacht habe, um einen Kunstschein zu verlangen, ich lese mitt grossen bedauern über das unwohlsein Se. Exzelenz und wünsche recht baldigen Genesung mitt der Ergebener Bitte mir die Hofnung vileicht für speter zu geben, ich bin bis 15 Februar hier in Dresden und, würde nochmals ganz ergebenst bitten, || um gütige antwort.
zeichne mich ganz
Ergebenst
Berghof Jean
Dresden A.
Am See 52.I.