Otto Rabe an Ernst Haeckel, Jena, 17. November 1898
Wenigenjena, d. 17./11.98.
Herrn Prof. Dr. Haeckel, Jena!
Hierdurch erlaubt sich unterzeichneter einige Zeilen an Herrn Professor zu richten.
Da der jetzige Diener des Zoolog. Institut Herr Pohle, durch seine Operation nichta mehr fähig ist seinen Posten zu begleiten, so erlaube ich mir mich Herrn Professor hiermit zu empfehlen. Unterzeichneter bin 31. Jahr alt und verheiratet, bin gelernter Gärtner habe aber seit 1892 hauptsächlich als Diener functionirt, worüber beiliegende Zeugnisse das beste beweisen und bin überzeugt für diesen Posten voll und ganz zu bassen. [!]
Zur Zeit bin ich als Vorarbeiter bei der Gemeinde Wenigenjena seid 1. Sept. 1898..
Da mich meine Stellung aber nicht befriedigt, bin ich gesonnen mir anderweit’s feste Stellung zu suchen.
Unterzeichneter bin bereit auf Wunsch mich persönlich vorzustellen und meinen Lebenslauf darzulegen. Sollte ich jedoch Herrn Professor mit meinem Schreiben zufrüh belästigt haben, so bitte ich unterthänigst || zu entschuldigen und bitte beiliegende Originalzeugnisse an unterzeichnete Adresse zurück zu senden.
Hochachtungsvoll
und ergebenst.
Otto Rabe, Vorarbeiter
Weinigenjena, Karl Bornstr. 6.
[egh. Vermerk Ernst Haeckels]
bei Knorr
als Diener u Gärtner
vom 2./3 90 – 1/2 92.
u nicht gewöhnliche Intelligenz
recht zufrieden,
auf’s Wärmste empfehlen
a irrtüml. Verdoppelung: nicht