Missiv des Dekans der philosophischen Fakultät, Ernst Haeckel, Jena, 30. Januar 1872
Senior venerande!
Assessores gravissimi!
Herr Julius Thiele, Chemiker der Zuckerfabrik Grönigen bei Halberstadt, bewirbt sich um die Promotion in absentia. Derselbe hat ein Jahr in Berlin studirt und darauf sein Apotheker-Examen „sehr gut“ bestanden. Nachdem er eine Zeit lang einer Apotheke in Sonnenburg vorgestanden, ging er zur Zucker-Industrie über. Die eingesandte Abhandlung über „Untersuchung des Scheideschlammes“ ersuche ich Herrn Collegen Geuther zu beurtheilen.
Hochachtungsvoll
Jena den 30. Januar 1872
Haeckel
d. Z. Decan
Decane maxime spectabilis!
Die Arbeit des Hrn. Thiele liefert einen nicht unwichtigen Beitrag zur Kenntniß der Prozesse, welche bei der Scheidung Zuckersäfte durch Kalk vor sich gehen. Da sie die auch nach sehr verschiedenen Methoden gewonnenen Säfte in dieser Hinsicht vergleicht, so ist sie auch von allgemeinem Interesse und deshalb als Dissertation druckwürdig.
A. Geuther
Hiernach für die PromotionSnell
Ebenso.Stickel
- Nipperdey
- E. E. Schmid
- K. Fischer
- A. Schmidt
- Hildebrand
- Moriz Schmidt
- C. Bursian
Zurück: 2/2 1872
Beschluß: Promoveatur!
Haeckel