Giltsch, Adolf

Adolf Giltsch an Ernst Haeckel, Jena, 19. August 1902

Jena, d. 19. August 02.

Verehrter Herr Professor!

Hiermit sende ich Ihnen die Taf. 72 „Laubmoose“ zu, nachdem ich dieselbe heut früh auch Frau Professor Haeckel vorgelegt hatte. Frau Professor sprach sich recht befriedigt darüber aus; ebenso über den Abdruck der Eidechsen-Tafel mit den Farbeplatten. Von dieser Eidechsentafel hoffe ich, daß Ihnen das Bibliographische Institut einen Abdruck direkt übersandt hat.

Zunächst werde ich die Orchideentafel № 74 vornehmen; vielleicht sende ich Ihnen eine genauere Skizze zu, bevor ich losmale und bitte ich um Ihre Adresse für Anfang nächster Woche. Schwierigkeiten wie bei der Moostafel giebt es ja nicht, weil alle Formen & Farben klar vor-||liegen.

Mit kommt es vor, als wenn Sie recht schnell noch Sonthofen gekommen seien und befürchte, daß Sie auch schlechtes oder raues Wetter hatten. Bei dem nun wahrscheinlichen Wetterwechsel (Vollmond abnehmend) hoffe ich, daß Sie in den Allgäuer Alpen die zum Malen notwendige Witterung und Temperatur finden werden.

Alle andere Neugier will ich bis zu Ihrer glücklichen Rückkunft aufsparen.

Indem ich Ihnen noch einige recht angenehme Ferienwochen wünsche, rufe ich Ihnen herzlichste Grüße und frohes „Wiedersehen“ zu.

Ihr ergebenster

Leibsklave

A. Giltsch.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
19.08.1902
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 465
ID
465