Haeckel, Ernst

Ernst Haeckel an Abraham Abayawira, Jena, 22. Juli 1899

ZOOLOGISCHES INSTITUT DER UNIVERSITÄT JENA

Jena, den 22. Juli 1899.

Mein lieber Freund Abraham Abayawira!

Ich danke dir sehr für deine zwei lieben Briefe aus Wien und für die Zeitung, in welcher die Geschichte unserer gemeinsamen Wanderung durch Ceylon erzählt ist. Nun sind schon 18 Jahre dahingeschwunden! Es scheint mir aus deinem zweiten Briefe, daß du meinen ersten Brief nicht bekommen hast, der eine Antwort auf dein erstes Schreiben war. Deßwegen schicke ich diesen Brief recommandirt. Ich bin sehr erfreut, zu hören, daß es dir gut geht und daß dir der Aufenthalt in Wien gefällt. Wenn möglich, möchte ich eine Besuchsreise unternehmen. Aber unglücklicherweise ist meine Gesundheit im heurigen Sommer nicht gut. Anfangs August gehe ich von Jena fort, um ein Mineralbad zu besuchen. Ich erinnere mich sehr oft an die wundervollen Monate, welche ich in deiner unvergleichlich schönen Heimat verbracht habe, und besonders an mein liebes „Bella gemma“. Wenn du vielleicht später nach Berlin gehst, so werde ich mich freuen, dir dort einen Besuch zu machen.

Mit besten Grüßen und allen guten Wünschen dein aufrichtiger

Ernest Haeckel,

Professor an der Universität in Jena.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
22.07.1899
Entstehungsort
Entstehungsland
Zielort
Wien
Besitzende Institution
Unbekannt
ID
44806