Frida Danz an Ernst Haeckel, Jena, 16. Februar 1914
Jena 16/2 14
Hochverehrter Herr Professor!
Mein Mann und ich denken in freudiger Teilnahme heute an Sie und möchten unsere warmen Wünsche mit denen Ihrer zahllosen Verehrer u. Freunde vereinen. Wir möchten Ihnen noch schöne, ungetrübte Jahre von || ganzem Herzen wünschen, wie sie sie unserem geliebten Vater beschieden waren, der so herzlich an Ihnen hing! Es ist uns beiden so schwer, daß wir Sie in den letzten Jahren nie besuchen konnten u. ich möchte Sie so sehr bitten es nicht als Gleichgültigkeit anzusehen. Mein Mann ist zu leidend, darf so wenig gehen u. reden und ich bin auch dadurch sehr gebunden u. sehe sehr wenig Menschen. Wir bitten beide um Ihre gütige Nachsicht und, trotz unseres Fernbleibens, um ein freundliches Gedenken. Ihnen, hochverehrter Herr Professor, unveränderte Frische und alles Gute.
Ihre sehr ergebene Frida Danz
geb. Kölliker