Ella von Crompton an Ernst Haeckel, Steglitz, 25. Januar 1912.
Steglitz – Albrechtstr. 72.
25. Jan. 1912.
Hochverehrte Excellenz,
Ihr liebes, so umgehend gesandtes Paket soeben erhalten, beeile ich mich, Ihnen, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, meinen innigsten und aufrichtigsten Dank zu sagen für die unverhoffte Freude, die Sie mira mit Schenkung des Lehrbuchs von Strasburger bereitet haben. Ich bin so überrascht und erfreut dadurch, daß ich garnicht weiß, wie ich Ihnen so recht ordentlich meinen innigen Dank dafür aussprechen soll. Ebenso || danke ich Ihnen sehr für die Broschüre „Der Monismus“. Das mir gütigst geliehene Buch „Der Mensch u. sein Ursprung“ v. W. Leche werde ich dann mit Ihrer freundlichen Erlaubnis Ihnen gelegentlich zurücksenden.
Sehr freue ich mich über das vortreffliche Lehrbuch und wird es mir sehr viel nützen bei meiner Arbeit. Der Verleger ist Hr. Friedrich von Zezschwitz – Gera (früher Köhler’scher Verlag.) Leider ist es mir noch nicht gelungen, einen Kontrakt abzuschließen und das Honorar fest abzumachen. Ich soll erst 8 Tafeln (die I. Lieferung) fertig || stellen, dann wollen Sie weiter darüber sprechen. – Herr Dr. Vogtherr läßt sich auch, scheint es, sehr Zeit, mit der Beschaffung des Materials. Nun – man muß eben das Beste hoffen.
Leider vermißte ich sehr in Ihren lieben Zeilen eine Nachricht, wie es Ihnen geht, hochverehrter, lieber, guter Herr Geheimrat, und hoffe ich nur herzlich, daß mein Brief Sie bei gutem Wohlsein antrifft. Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen recht, recht gute Besserung und danke Ihnen nochmals aus tiefstem Herzen für die große Freude, die Sie mir bereitet haben, lieber, guter Herr Geheimrat.||
Mit der Bitte, mich Ihrer verehrten Frau Gemahlin zu empfehlen, herzlichen Grüßen für Sie, denen mein Mann sich anschließt bin ich immer
Ihre Sie hochverehrende, Ihnen aufrich-|tigst dankbare, Ihnen stets treu ergebene
Ella v. Crompton
a eingef.: mir