Ernst Haeckel an Heinrich Eggeling, Jena, 22. Februar 1898
Abschrift! 447. pr. 25.II.98.
Bericht von Professor E. Haeckel | über die Verwendung des Er-|trages der Ritter-Stiftung für 1898.
Jena, 22.2.1898.
Hochgeehrter Herr Curator!
Für die Verwendung des diesjährigen Ertrages der Paul von Ritter’schen Stiftung für phylogenetische Zoologie erlaube ich mir ergebenst die nachstehenden Vorschläge zu machen und der Genehmigung der hohen Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Regierungen zu unterbreiten:
I. Gehälter (wie 1897):
A. 2000 Mk für Professor W. Kükenthal
B. 1200 Mk für Professor Johannes Walther.
C. 900 Mk für Assistent Dr. Fritz Römer.
D. 300 Mk für Famulus Franz Pohle.
II. Andere Verwendungen:
E. 3000 Mk Subvention zur Herausgabe eines Zoologischen Tafelwerkes unter dem Titel: „Kunstformen der Natur“; ich erstatte hierüber bei folgenden besonderen Bericht. ||
F. 1500 Mk zur Deckung der Mehrausgaben des Zoologischen Instituts im Jahre 1897 (nach Bericht des Univ.-Rentamts 1508 Mk 38 Pfg), größtentheils veranlasst durch Aufstellung der Sammlungen von Prof. Kükenthal und Semon.
G. 1500 Mk Subvention für den Assistenten Dr. Fritz Römer, behufs einer viermonatlichen wissenschaftlichen Reise nach Spitzbergen.
(Diese 1500 Mk sind zur Ausrüstung und für die Sammlungen des Dr. Römer bestimmt. Die Reise selbst führt er auf Kosten einer Berliner Gesellschaft (Dr. Lerner als Leiter) aus; auch ein Assistent des Berliner Zoologischen Instituts, Dr. Schaudinn, nimmt daran Theil.
Demnach würden für 1898 zur Verwendung kommen:
I. Gehälter: 4400 Mk
II. Andere Ausgaben: 6000 "
Summa10400 Mk
Nach Mittheilung des Universität-Rentamts vom 12. Januar dieses Jahres beläuft sich der || vorjährige Ertrag der Ritter-Stiftung auf
10564 Mk 50 Pfg.
Der Vorrath, welcher außerdem vom Vorjahre übrig ist, würde zunächst in Reserve bleiben.
Indem ich Sie bitte, hochgeehrter Herr Curator, diese Anträge bei den hohen Regierungen zu befürworten, bleibe ich
in vorzüglicher Verehrung
Ihr ergebenster
Professor Doktor Ernst Haeckel
Direktor des Zoologischen Instituts